Windkraftanlagen im Lautertal - Schlussbericht

Runder Tisch zur Windenergie in Lautertal klärt zentrale Sachfragen

Trotz einer konfliktreichen Ausgangslage konnte der Runde Tisch in Lautertal 2014 in drei Sitzungen zentrale Fragen zur Windenergie klären. Im Mittelpunkt standen der Vogel- und Fledermausschutz, die Abstandsregelung zum Ortsteil Knoden sowie Fragen der Wirtschaftlichkeit.

Befürworter und Kritiker der geplanten Windenergieanlagen diskutierte am Runden Tisch zu diesen Fachfragen und entwickelten gemeinsam eine Internetplattform, so dass die erarbeiteten Informationen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden konnten (www.windkraft-lautertal.de).

Hintergrund waren drei geplante Windenergieanlagen auf dem Haurod / Knodener Kopf, zu denen bereits ein Bauantrag vom Vorhabenträger im November 2013 eingereicht worden war. Am Runden Tisch wurden deshalb die Erläuterungen der Expertinnen und Experten des Regierungspräsidiums Darmstadt zu allgemeinen Verfahrensfragen sowie zu den veröffentlichten Nachforderungen sehr geschätzt. Der Befund von zwei Rotmilan Horsten innerhalb des 1000 Meter-Umkreises zu den geplanten Standorten, Hinweise auf geschützte Fledermäuse und die Sichtbeziehung zum Felsenmeer hatten nicht zur Genehmigung der Windenergieanlagen geführt, sondern zusätzliche Gutachten mit erheblichem Kostenaufwand erforderlich gemacht. Alle Interessengruppen am Runden Tisch würdigten die erhaltenen Sachinformationen, die zur letztlichen Entscheidungsfindung beigetragen haben.

Ein weiteres zentrales Thema des Runden Tisches war es, wie die Bürgerinnen und Bürger in Lautertal mit in die Entscheidung um die Windenergie eingebunden werden könnten. Zu diesem Thema wurde der Hessische Städte- und Gemeindebund eingeladen. Auf seine Empfehlung beschloss im Juli 2014 die Gemeindevertretung eine Bürgerbefragung durchzuführen. Es entstand dadurch zwischen Sommer 2014 und Januar 2015 eine Pattsituation zwischen dem Vorhabenträger und der Gemeinde Lautertal: Der Vorhabenträger machte die Erfüllung der Nachforderungen durch neue, vertiefende Gutachten von einer Zustimmung der Gemeinde für die Pachtverträge abhängig, um die notwendige Investitionssicherheit zu bekommen. Die Gemeinde folgte dagegen der Empfehlung des Hessischen Städte- und Gemeindebundes, eine Bürgerbefragung über die Pachtverträge erst durchzuführen, wenn die Nachforderungen erfüllt und ein positiver Entscheid des Regierungspräsidiums zu den Anlagen vorläge. Dies wurde vor allem damit begründet, dass unnötige Kosten für die Gemeinde verhindert werden sollten, wenn die Anlagen aufgrund der Befunde zum Arten- und Naturschutz nicht genehmigt werden würden.

Ende Januar 2015 entschied der Vorhabenträger, seinen Genehmigungsantrag für das Windenergieprojekt in Lautertal zurückzuziehen. 

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letzte Aktualisierung: 21.5.2015

Anzahl Besuche (Stand 28.12.2015): 38.307

Ergebnisse des Runden Tisches

14.3.2014: Im Lautertal wird wieder miteinander geredet 

Ergebnisse des ersten Runden Tisch-Gesprächs ->  hier klicken 

11.04.2014: Einen großen Schritt weiter: Runder Tisch lässt Bürgervotum konkret prüfen

Ergebnisse des zweiten Runden Tisch-Gesprächs ->   hier klicken  

06.05.2014: Experten klären wesentliche Sachfragen am Runden Tisch 

Ergebnisse des dritten Runden Tisch-Gesprächs -> hier klicken

Vorranggebiet Lautertal-Haurod